Piercings sind ein langanhaltender Trend. Besonders gut sichtbar und beliebt ist dabei das Nasenpiercing im Nasenflügel. In Fachkreisen heißt es „Nostril Piercing“ und ist das Synonym fürs Nasenpiercing. Eine weitere Form ist das Septum-Piercing. Dies wird durchs Mischgewebe der Nasenscheidewand gestochen. In diesem Artikel geht es besonders um das normale Nasenpiercing. Stecker und Ringe können getragen werden.
Nasenpiercing stechen
Nasenpiercing stechen vor allem professionelle Tattoo- und Piercing-Studios. Juweliere, die gerne auch Ohrlöcher stechen, sind beim Thema Nasenpiercings nicht unbedingt die beste Anlaufstelle. Spätestens wenn ein Juwelier die Ohrlochpistole ansetzt, sollte man als Patient die Flucht einleiten. Schießt man damit durch die Nase, wird das Gewebe regelrecht zerrissen und es gibt eine hohe Infektionsgefahr. Die Heilung dauert länger und es lässt sich nicht steril reinigen.
Das Nasenpiercing sollte immer beim Piercer gestochen werden. Im ersten Schritt wird die Einstichstelle großflächig desinfiziert. Mit einem Stift wird die Markierung für den Stich gesetzt. Anschließend wird eine Nadel mit Teflon- oder Plastik-Überzug angesetzt und durch den Nasenflügel gestochen. Diese Einmalnadeln werden anschließend entsorgt. Der Überzug bleibt als Kanüle im Nasenflügel. Durch diese wird dann der Piercing-Schmuck geführt. Zuletzt wird das Piercing dann mit einer Kugel verschlossen.
Vorbereitend sollte mit dem Piercer auch über das Material gesprochen werden. Titan, Edelstahl sowie Gelb- und Weißgold sind die Materialien die Piercer in Deutschland anbieten.
Aufwändiger als das normale Nostril-Piercing ist das Stechen vom Nasallang- und Bridge-Piercing. Hier muss u.a. die Nasenscheidewand sowie die Nasenwurzel gestochen werden.
Schmerzen beim Nasenpiercing
Fast jeder stellt sich vor einem Nasenpiercing die Frage, wie groß die Schmerzen wirklich sind. Im Nasenflügel ist Knorpelgewebe das mit feinen Nerven durchzogen ist. Ein Piercing in diesem Bereich – wie bei der Nostril-Methode – ist schmerzhaft. Noch schmerzhafter jedoch ist ein Nasallang-Piercing, denn hier werden drei Stiche angesetzt. Es werden beide Nasenflügel sowie die Nasenscheidewand durchstochen. Sagen wir es so, es ist spürbar wenn ein Nasenpiercing gestochen wird. Individuell ist jedoch das tatsächliche Empfinden und schlimmer als eine normale Spritze ist es nicht. In seltenen Fällen wird auch eine lokale Betäubung gesetzt.
Heilung beim Nasenpiercing
Rötungen und leichte Schwellungen sind bei einem frischen Nasenpiercing normal. Da Gewebe durchstochen wird, kommt es auch zu leichten Blutungen. Es handelt sich um eine Wunde und wie jede Wunde, kann auch diese vom Nasenpiercing sich entzünden. Damit das nicht passiert, ist die richtige Pflege von großer Bedeutung. Zum Beispiel gehört es dazu, in den ersten vier Wochen die Stelle zweimal täglich zu desinfizieren. Anschließend am besten mit einer Wundheilsalbe behandeln. Kommt es an der Einstichstelle zu Verkrustungen, sind diese mit einer Kochsalzlösung aufzuweichen und zu entfernen. Beim Piercing durch die Nasenscheidewand oder gar den Nasenrücken, dauert der Heilungsprozess länger.
Zusammengefasste Tipps für die Heilung
- Das Piercing nicht unnötig häufig berühren
- Auf den Besuch in der Sauna verzichten
- Nicht mit dem Piercing ins Badewasser
- Schmutz von der Einstichstelle und dem Piercing fernhalten
- Nasenpiercing nicht entfernen
- Empfohlenes Pflegemittel verwenden
- Kein Make-up oder andere Kosmetik an die Wunde
Risiken beim Nasenpiercing
Fachgerechtes Stechen senkt die Risiken bei einem Nasenpiercing auf fast null. Dennoch kann ein Restrisiko nie vollständig ausgeschlossen werden. Ein Risiko ist etwa die Beschädigung des Nasenskelets, wenn es bei einem Nostril-Nasenpiercing zu einem zu hoch angesetzten Stich kommt. Nasenbeschwerden wie etwa eine behinderte Nasenatmung oder gar ungewollte Atemgeräusche, sind in Deutschland eher selten. Denn hier unterliegen Piercer strengen EU-Richtlinien was das verwendete Material etc. angeht. Von allergischen Reaktionen können sich Nasenpiercings aber nie gänzlich freisprechen.
Wesentlich mehr Risiken gibt es beim Bridge-Piercing – eine weitere Form vom Nasenpiercing. Hier wird sehr nah am Trigeminusnerv gearbeitet. Kommt es dabei zu einer Verletzung, kann es Teil-Lähmungen im Gesicht geben. Denn dieser Nerv verzweigt sich zu drei Ästen und geht zur Stirn sowie zum Ober- und Unterkiefer.
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