Zunge

Die Zunge ist ein länglicher, von Schleimhaut überzogener Muskelkörper und besteht aus mehreren Muskelbündeln bzw. –fasern. Diese Bündel sind in alle 3 Raumrichtungen angeordnet und sind jeweils für eine bestimmte Bewegung der Zunge zuständig und ermöglichen dadurch die große Beweglichkeit. Nur ca. ein Drittel der Zunge wir als solche wahrgenommen der gesamte Zungenkörper erstreckt sich über die Zungenwurzel bis zum Zungenbein, welches im oberen teil des Halses liegt. So erklärt es sich auch das es bei einer Schwellung der Zunge ebenfalls zu „Halsweh“ und Schluckbeschwerden kommen kann. Die Oberseite der Zunge ist etwas gewölbt, liegt ganz frei und zeigt hinten eine dreieckige Vertiefung, das blinde Loch, in dem sich mehrere Schleimdrüsen öffnen. Die untere Fläche ist mit ihrem mittleren Teil an den Boden der Mundhöhle angewachsen und vorn durch eine Falte der Mundschleimhaut, das Zungenbändchen, so angewachsen, dass nur die Spitze und die Seitenränder frei beweglich sind. Ist das Zungenbändchen zu weit nach vorn, so wird dadurch die Beweglichkeit eingeschränkt und ein Piercing ist in einem solchen Fall meist nicht möglich. Ein so hinderliches Zungenbändchen kann durch einen Schnitt (Zungenlösung) in einem kleinen Eingriff verkürzt werden. Das Zungenbändchen selber kann auch gepierced werden, genau wie das Lippenbändchen. Die Mittellinie der Zunge bildet eine Art senkrechter Scheidewand an der in der Regel ein Zungenpiercing vertikal durch die Zunge platziert wird. Die Zunge verlaufen zahlreiche Nerven und Blutgefäße, diese sollten beim Piercing möglichst unverletzt bleiben – ein Grund weshalb ein Zungenpiercing unbedingt von einem erfahrenen Piercer durchgeführt werden sollte. Auf der Oberseite der Zunge befinden sich verschiedene Sensoren, die so genannten Papillen. Diese teilen sich in die mechanischen Papillen für z.B. Tastempfindung und die Geschmackspapillen für die Unterscheidung verschiedener Geschmäcker. Diese Papillen wiederum sind mit den einzelnen Geschmacksnerven verbunden. Entgegen der früheren Ansicht die Geschmacksempfindung teile sich auf in bestimmte Regionen der Zunge (süß und salzig an der Zungenspitze, sauer an der Zungenseite und bitter an der Zungenbasis), weiß man heute das dem nicht so ist. Die verschiedenen Geschmacksrichtungen können mit allen sensorischen Bereichen der Zunge erkannt werden, lediglich Bittergeschmack hat eine Häufung am Zungenhintergrund und Sauergeschmack an den Zungenrändern. Entgegen dem weit verbreiteten Vorurteil man könne durch ein Zungenpiercing den Geschmack verlieren ist bis heute kein solcher Fall bekannt. Die dafür notwendigen Nervenschäden gehen auch über ein normales Piercing hinaus; derart schwerwiegende Folgeschäden treten wenn überhaupt nur durch das konsequente Ignorieren einer Entzündung oder anderer Probleme während der Heilung auf.

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