Das Helixpiercing wird am äußeren Knorpelrand entlang des Ohres gestochen und kann dort beliebig platziert werden. Als Schmuck kommen sowohl Ringe als auch kurze Barbells mit verschiedenen Aufsätzen in Frage. Das Helix sollte wie alle anderen Knorpelpiercings auf keinen Fall mit der Ohrlochpistole geschossen werden, da gerade an dieser Stelle die Gefahr für Knorpelschäden, die zur Deformation des Ohres und schweren Entzündungen führen können, hoch ist. Das Piercing sollte gestochen oder gepuncht werden! Während des Abheilens sollte man von Belastungen des Ohres absehen (nicht drauf schlafen), das Helix ist eine sehr exponierte Stelle des Ohres. Das Helixpiercing ist in vielen Kulturen bekannt und traditionell verwurzelt. Während es oft “nur” reiner Ohrschmuck ist, hat(te) es zum Beispiel bei den Dayak (alternativ Dajak oder Dyak) eine tiefere Bedeutung. Die Dayak sind übrigens kein einheitliches Volk, vielmehr ist der Name ein Sammelbegriff für mehrere hundert Volksgruppen und -stämme der Insel Borneo. Trug nun also ein Dayak-Krieger Schmuck aus Bärenzähnen und Glasperlen im oberen Bereich des Ohrs (Helix), so war das ein Zeichen für einen besonders tapferen (erfolgreichen) “Kopfjäger” (als Kopfjagd bezeichnet man die Tötung eines Menschen um dessen Schädel als Kraft bringende oder magische Siegestrophäe zu erbeuten). Bekannt sind (waren) die Dayak übrigens auch noch für anderen Körperschmuck. So sind bei einigen Volksgruppen spezielle Tätowierungsstile entstanden; bei anderen Dayakstämmen gab es den Brauch, dass Männer einen “Penisstab”, einen so genannten Palang oder Apadravya, trugen und bei den Frauen vieler Dayak Stämme sind weit gedehnte Lobes mit Ear-Weights typisch.
Weitere Namen: Ear Head Piercing
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